Raunacht und Raunächte
Der Name 'Raunacht' kommt einerseits vom Räuchern und andererseits von rau, den wilden Dämonen, die in diesen Nächten ihr Unwesen treiben. Regional unterschiedlich ist die Zahl dieser Nächte in der Winterzeit, dennoch bleiben vor allem 4 Raunächte von Bedeutung, wobei einem alten Sprichwort folgend, zwei 'feiste' (24.12. und 5.1.) und zwei 'magere' (21.12. und 31.12.) sind.
Die erste, die Thomasnacht (21.Dezember) bleibt in unserer Gegend eher im Hintergrund. An den drei anderen Raunächten (24.12., 31.12. und 5.1.) gibt es in den Häusern das 'Rauka gehen', das Räuchern. In ein Gefäß oder auf eine kleine Schaufel kommen glühende Holzkohlen und darauf Weihrauch. Damit geht der Hausherr oder die Hausfrau nun durch alle Räume des Hauses, in alle Nebengebäude, rund um das Haus und am Bauernhof auch zum Vieh in den Stall. Dabei wird auch Weihwasser versprengt und dazu gebetet.
Damit wird der Segen für Haus und Hof erbeten und die bösen Geister und alles Übel sollen verscheucht werden. In diesen Nächten ist es auch verboten Karten zu spielen und es ist ratsam sich vor der 'Wilden Jagd' zu hüten. Viele Legenden ranken sich um derartige Begegnungen oder um die Missachtung des Spielverbotes. Es ist auch darauf zu achten, dass in diesen Nächten keine Wäsche zum Trocknen aufgehängt wird, da ansonsten, nach altem Glauben, jemand aus der Familie oder Nachbarschaft stirbt.