Eintritt freiwillige Spende
Wer kennt nicht "Mord im Orientexpress" (mit einem unvergleichlichen Staraufgebot verfilmt) oder "Der Tod auf dem Nil" (mit dem unvergessenen Peter Ustinov als Kommissar Hercule Poirot) oder "Zeugin der Anklage" (mit Marlene Dietrich und Charles Laughton) oder „13 bei Tisch“ und so fort. 66 Kriminalromane erschienen in einer Auflage von - man kann es kaum glauben - über einer Milliarde Exemplaren! Ebenfalls einen Rekord stellt ihr Theaterstück "die Mausefalle" dar, das seit der Premiere 1952 täglich im Londoner West End aufgeführt wird. David Raven stand zwischen 1957 und 1968 gezählte 4.57 Mal in ununterbrochener Folge täglich als Major Metcalf auf der Bühne und fand somit Eingang in das Guiness-Buch der Rekorde.
Wer aber ist diese Frau, die all diese Mordgeschichten erfunden und geschrieben hat? Wie kam sie zu ihrem "verbrecherischen" Schreibmilieu? Gab es traumatische Kindheitserlebnisse? Oder gab es einen starken sozialen, ökonomischen Druck?
All das erfährt das Publikum anhand ihrer Biographie "Meine gute alte Zeit", wobei schon dieser Titel die Hälfte verrät. Wolfram Huber beschränkt sich auf die Kindheit und frühe Jugend der Autorin, weil in dieser Zeit die wesentlichen Prägungen erfolgten, die ausschlaggebend für das spätere Leben sind. Christie begann als 60-jährige mit ihrer 500 Seiten starken Biographie, die aber erst nach ihrem Tod (1976) veröffentlicht wurde. Ihre Memoiren haben das, was echte Größe ausmacht: Lebendigkeit, Beobachtunslust, Humor, Toleranz - und sehr viel Charme. Und sie entführt die Leserschaft in eine völlig andere Zeit. In der Einleitung schreibt sie: "ich lebe gern. Ich bin manchmal völlig verzweifelt, fürchterlich unglücklich und von Leid gequält gewesen, aber ich habe dennoch immer das sichere Gefühl gehabt, dass schon allein am Leben zu sein, eine großartige Sache ist."