Eintritt freiwillige Spende
Zum 300. Geburtstag von Königin Maria Theresia (Kaiserin war sie im eigentlichen Sinn nie!) beleuchtet Wolfram Huber in seiner Lesung unter anderem ihre Beziehung zu ihrer jüngsten Tochter Marie Antoinette, sowie deren wechselvolles Schicksal: bereits mit 14 Jahren aus Gründen der Staatsraison mit dem 15-jährigen französischen Thronfolger, dem späteren Ludwig XVI verheiratet, erkennt ihr flatterhafter Sinn zu spät den Ernst und die Verantwortung ihrer Stellung. Keiner kann das Auf und Ab ihres Lebens besser beschreiben als Stefan Zweig, dessen 7o. Todesjahr wir heuer begehen, in seiner Biographie, aus der einige Ausschnitte zu hören sein werden, besonders was die Frage ihres Hochverrates betrifft, sowie die Problematik ihres Ehelebens und nicht zuletzt der Prozess gegen sie, in dem ihr auch ganz unnatürliche Sexualvergehen vorgeworfen wurden.
Am Ende ihres Lebens aber ist sie eine ganz andere geworden: "Erst im Unglück weiß man wahrhaftig, wer man ist", wird sie angesichts ihres schweren Schicksals sagen. Und Zweig trifft schon in den ersten Sätzen seines Werkes auch den Nerv unserer Zeit, wenn er schreibt: "Nun wohnen Wahrhaftigkeit und Politik selten unter einem Dach.".
Den Abend beschließt eine musikalische Rarität für Klavier und Sprecher: ein Melodram, das die letzten Tage von Marie Antoinette in einigen kurze Musiknummern beschreibt, komponiert von Jan Ladislav Dussek, der zu seiner Zeit hochangesehen war. Joseph Haydn sagt über ihn: "...in der Tonkunst der vortrefflichste Mann...". Dussek konzertierte auch zwischen 1786 und 1789 einige Male vor Marie Antoinette. Knapp nach der Französischen Revolution flüchtete er nach London uns starb 1812 mit 52 Jahren.
Zur Info: der Saal ist klimatisert!