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Am 19. Juni 1867 endet dramatisch das Schicksal von Erzherzog Ferdinand Max, des Bruders von Kaiser Franz Joseph, der sich auch durch das Drängen seiner ehrgeizigen Frau Charlotte dazu hatte verleiten lassen, die Krone des in sich zersplitterten Reiches von Mexico anzunehmen, nicht ahnend, dass er damit zum Spielball der europäischen wie überseeischen Mächte werden sollte. Frankreichließ ihn fallen, sein Bruder war ihm keine Hilfe, denn dieser sah sich in einen Krieg mit Preußen verstrickt, der Papst wandte sich gegen ihn, und das Ende war besiegelt, als der blutige Bürgerkrieg in den USA zugunsten des Nordens entschieden wurde.
Der idealistische Träumer Maximilian, der von seinem Schloss Miramare bei Triest erst drei Jahre zuvor ausgezogen war, um seinen und seiner Gattin Erhrgeiz zu befriedigen und Mexico zu befrieden, stand vor einem Scherbenhaufen, und seine herrschsüchtige Frau versuchte noch zu retten, was ihr zu retten möglich schien – aber selbst das gelang nicht mehr. Nach einer Ehe mit allen Aufschwüngen und Abstürzen und ebensolchen politischen Wechselfällen war Maximilians Ende besiegelt und seine Frau sollte noch zu seinen Lebzeiten dem Wahnsinn verfallen - und ihren Mann um sage und schreibe 6o Jahre überleben. Umnachtet starb sie am 19. Jänner 1927.
Noch ein zweites Jubiläum wird diesem Abend seinen Stempel aufprägen: Karl May, der populärste Abenteurer der Phantasie mit einer Gesdamtauflage von über 200 Millionen, beschreibt in seinem Werk „Der sterbende Kaiser“ mit historischer Genauigkeit und dennoch romanhafter Ausgestaltung Maximilians Zeit in Mexiko. Die letzten Seiten daraus werden am Ende der Lesung stehen, die von Ralph Petruschka am Klavier musikalisch bereichert wird.