Zum 225. Todesjahr von Wolfgang Amadeus Mozart
Eintritt freiwillige Spende
An diesem Abend widmet sich Wolfram Huber einem Werk, das (fast) jeder zu kennen glaubt, nämlich der Oper "Die Zauberflöte", die vor 225 Jahren in Wien ihre Uraufführung erlebte und einen Siegeszug als meistgespielte Oper (neben Carmen) zumindest um die halbe Welt antrat.
Allerdings ist das Werk keineswegs so harmlos, wie es sein Ruf als "Märchenoper" vermuten ließe, denn warum kam es in Bayern auf den Index und warum wurde in Prag das gesamte Ensemble verhaftet? Und ist das Textbuch wirklich so unlogisch und von Schikaneder nur so "hingeschludert" oder ist es das "vollkommenste Textbuch" - wie andere meinen? War Mozart nicht ganz bei der Sache, wie sein Biograph Hildesheimer glaubt, oder sind die vier verschiedenen Musikstile ein Wunder an Einheit?
Wolfram Huber verspricht dem Publikum die Lösung mancher rätselhaften Vorkommnisse, vor allem wird der Schleier gelüftet vor jenen Bedeutungen, die sich hinter der Märchenhandlung verbergen. Am Ende wird jeder wissen, warum Papageno just 18 Jahre und 2 Minuten alt ist, wie es um die angebliche Frauenfeindlichkeit im Text bestellt ist, wer sich erstaunlicherweise hinter der Königin der Nacht verbirgt, welche Kämpfe zwischen dem herrschen System und Mozart/Schikaneder auf der Bühne - und nicht nur dort - ausgetragen werden, welche Musik Mozart gestohlen hat, wie die rätselhafte Zahlensymbolik in diesem Werk zu deuten ist - und nicht zuletzt, wieso diese Oper eigentlich gar nicht harmlos ist, sondern eine Revolution darstellt. Auch dass Papageno keineswegs Mozarts Lieblingsfigur war, erfahren wir - und das alles und nochemehr durch Musikbeispiele hörbar gemacht.
Der Vortragende hat bisher nicht nur zahlreiche Abende über dieses Thema gehalten, er wurde auch von Radio KLASSIK eingeladen, eine sechsteilige Sendereihe zu je einer Stunde zu gestalten, die im September ausgestrahlt wird. Dies alleine lässt spannende und aufklärende Stunden erwarten.