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Dies ist zwar nicht der Titel seine Lesung, wohl aber der Inhalt. Denn unter dem Titel "Franz Josef - Biographie einer Epoche" bringt der Vortragende aus dem gleichnamigen Werk des ehemaligen Unterrichtsministers Dr. Heinrich Drimmel spannende und aufschlussreiche Passagen aus der 68-jährigen Regierungszeit des vor 100 Jahren verstorbenen Kaisers. Dabei möchte Drimmel einerseits dem Monarchen nach Möglichkeit in dem gerecht werden, worin ihm Unrecht getan wurde und wird, andererseits aber auch die Erinnerung an ihn vor den Wellen einer verklärenden Nostalgie retten.
Unter welchen Umständen der 18jährige seine Regierung antreten musste, welchen Schwierigkeiten er sich zur Zeit seiner Verlobung und Eheschließung ausgesetzt sah, das wird oft von rührseligen und romantischen Schilderungen, die als Hauptperson die 16jährige Elisabeth in Bayern zum Inhalt haben, überglänzt. In Wahrheit war Franz Josefs Leben weitestgehend überschattet - von den verschiedensten innenpolitischen Strömungen, den aufbrechenden Nationalitätenkonflikten, dem gar nicht so gloriosen Ausgleich mit Ungarn und nicht zuletzt von den Eigenheiten seiner Frau, die ihn aber in seiner Liebe zu ihr nicht zu erschüttern vermochten. Dazu kamen die tragischen Todesfälle zwei seiner Kinder und seine Gattin betreffend. Politisch versuchte er - mit oft ungeschickter Hand - genauso aufrecht zu bleiben, wie es ihm in seiner Erziehung beigebracht worden war, nur stellt sich der gewünschte Erfolg keineswegs ein, im Gegenteil, auch dank seiner oft wenig professionellen Berater musste der Kaiser schon in jungen Jahren feststellen, dass er international sich in ein Out manövriert hatte. Dennoch sollte die Monarchie noch ein halbes Jahrhundert weiterbestehen. Die Hintergründe dazu wird dieser Abend steiflichtartig beleuchten, unterstützt von Ralph Petruschka am Klavier.