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Wolfram Huber begeht doppeltes Jubiläum: Seine 100. Lesung ist zugleich seine 900!
Wie ist das möglich? Der Zufall führte Regie. Da ihm unlängst in Bad Ischls Partnerstadt Opatija eine zusätzliche Lesung eingeschoben wurde, ergibt sich nun die fast kuriose Situation, dass er an diesem Abend seine 100. Lesung im Museum hält, die in seiner Laufbahn zugleich seine 900. Ist - noch dazu mit dem Titel "Es war sehr schön - es hat mich sehr gefreut". Da sich Wolfram Huber seit Jahren großer Beliebtheit erfreut, ist nicht zu erwarten, dass das Publikum mit des Kaisers Worten reagiert: "Mir bleibt auch nichts erspart ..."
Der Jubliäums-Abend schlägt einen zwanglosen Bogen von der Kindheit und Jugend bis ins hohe Alter eines Monarchen, der – wie er später sagte, es als seine Aufgabe ansah, sein Volk vor den Politikern zu schützen. Dabei stand am Beginn seiner Herrschaft ein Fluch:" Himmel und Erde sollen sein Glück vernichten! Sein Geschlecht soll vom Erdboden verschwinden und er selber heimgesucht werden in den Personen, die er am meisten liebt ...!" Gräfin Károly stieß diesen Fluch aus, als sie von der Hinrichtung ihres Sohnes in den Revolutionswirren von 1848 erfuhr. Und es scheint, als wäre vieles davon wahr geworden, wenn man das Schicksal seiner geliebten Frau Elisabeth und seines Sohnes Rudolf berücksichtigt. Jedoch betont der Abend keineswegs die tragischen Vorkommnisse, sondern beleuchtet eher unbekannte Geschehnisse, wie etwa der Umstand, dass schon das Zimmer des Babys eher wie ein Durchhaus gewirkt hat, weil jeder kam, ihm seine Aufwartung zu machen. Das waren zwar noch keine Audienzen, aber am Ende seines Lebens sollte der Kaiser davon immerhin 250.000 gehalten haben. Und am Ende des Abends wird sich so manchem ein anderer Blickwinkel auf eine Person eröffnet haben, von der man weitgehend geglaubt hat, sie zu kennen.
Auch wenn der Kaiser keineswegs musikalisch war, so wird doch Ralph Petruschka am Klavier für Abwechslung sorgen.