Am Montag, dem 7. September, beschließt Wolfram Huber seinen diesjährigen Sommer-Zyklus mit einem zur laufenden Landesgartenschau in Bad Ischl passenden Titel. Dabei handelt es sich um eine berührende Liebesgeschichte zwischen einer Opernsängerin und ihrem Jugendfreund, wobei weiße Rosen eine wesentliche Rolle spielen. Die Schauplätze sind Wien und Manaus im Amazonasgebiet, jene Stadt, dessen Opernhaus schon durch einen skandalumwitterten Film mit Klaus Kinski weltbekannt wurde.
Auch diesmal ist ein Skandal in der Geschichte, die im Jahre 1912 spielt, scheinbar vorprogrammiert, denn die Diva verfügt beileibe nicht mehr mühelos über ihre einstmals so gerühmte Stimme und ihr Tenorpartner hat sie schon fast verloren. "Carmen" steht auf dem Spielplan - und diese Partie mag sie gar nicht. Dennoch schippert sie langsam den Amazonas flussaufwärts, vor allem, weil ihr Manager, der in sie verliebt ist, es so vereinbart hat.
Verfasst wurde die Erzählung von einer in unseren Breiten eher unbekannten Schriftstellerin, von Eva Ibbotson, die 1925 in Wien geboren worden war und später vor allem in London lebte. Immerhin wurden ihre Werke in über 80 Sprachen übersetzt. Vor allem ihre Kinderbücher erhielten mehrfach Auszeichnungen - und dabei ist auch eine Besonderheit zu vermerken: Jenen geheimnisvollen Bahnsteig in London, der in einem von Rowlings Harry-Potter-Bestsellern eine Rolle spielt, den gab es schon Jahrzehnte vorher in einem von Ibbotsons Kinderbüchern. Als sie gedrängt wurde, Rowling auf Plagiat zu klagen, erwiderte sie in ihrer vornehm-zurückhaltenden Art: "Wir bedienen uns ja alle hin und wieder der Ideen anderer."
Der Abend wird von Ralph Petruschka mit romantischer Klaviermusik bereichert.