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Im Gedenken an den 1. Weltkrieg vor 100 Jahren hat Wolfram Huber in seinem diesjährigen Sommer-Zyklus eine der bekanntesten Novellen der Weltliteratur ausgewählt, den "Leutnant Gustl" von Arthur Schnitzler, der bei seinem Erscheinen im Jahre 19oo einen derartigen Skandal auslöste, dass ein militärisches Ehrengericht dem Autor seinen Rang als Oberarzt der k.u.k. Armee aberkannte.
Was war geschehen? Schnitzler schildert in seinem Werk, das die erste Erzählung mit einem fast ausschließlichen inneren Monolog darstellt, einen Vorfall an einer Konzertgarderobe zwischen einem Bäckermeister und einem Leutnant, der sich in seiner Ehre angegriffen fühlt. Da er einen Bäcker nicht zum Duell fordern kann, muss er nach anderen Wegen suchen, die seine verletzte Ehre wiederherstellen können.
Schnitzler schlägt im Handlungsverlauf einige Wendungen, bevor es zum überraschenden Schluss kommt. Der junge Leutnant, der sein Leben Revue passieren lässt, muss erkennen, wie oberflächlich seine Beziehungen waren und was wesentlich gewesen wäre. Ernstes und Amüsantes vermischt Schnitzler in seiner gekonnt souveränen Erzählweise.