Frühe Tonaufnahmen aus dem Salzkammergut im Wiener Phonogrammarchiv
(Phonogrammarchiv, Österr. Akademie der Wissenschaften)
Eintritt freiwillige Spende
Was hat das Salzkammergut mit dem ältesten Schallarchiv der Welt zu tun, das 1899 unter Federführung des renommierten Physiologen Sigmund Exner gegründet wurde? Mehr, als man glaubt! Denn das längste Tondokument von Kaiser Franz Joseph entstand in Ischl, die erste Phonogrammaufnahme eines deutschen Dialekts (zum Thema Hirschjagd) verdanken wir einem Studenten aus Unterach am Attersee, und zahlreiche Stimmporträts stammen von Literaten, Musikern oder Schauspielern, die im Salzkammergut zur Sommerfrische weilten - wie etwa Arthur Schnitzler und Hugo von Hofmannsthal, Theodor Leschetizky oder Josef Lewinsky. Und da die Familie Exner schon seit vielen Jahren die Sommer in Sankt Gilgen verbrachte, war es naheliegend, auch gleich die Volksmusik vor der Haustür mit dem Phonographen festzuhalten.
100 Jahre danach lädt Christian Liebl in seinem Vortrag (PowerPoint-Präsentation mit Hörbeispielen) dazu ein, auf den Spuren früher phonographischer Feldforschung im Salzkammergut zu wandeln.
Mag. Christian Liebl ist seit 1994 am Phonogrammarchiv der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (Wien) tätig, wo er sich insbesondere mit dessen historischen Beständen (1899–1950) beschäftigt.