zum 4o. Todestag von Erich Kästner
Eintritt freiwillige Spende
Ein Abend mit bekannten und unbekannten Werken des Autors, sowie Ausschnitten aus seiner selbst verfassten Biographie erinnern an diesen Künstler. Leider wurde Kästner geistig in eine Schublade getan, nämlich in jene des (äußerst erfolgreichen) Kinderbuchautors, der weithin bekannt und berühmt wurde mit seinen Werken wie "Das fliegende Klassenzimmer", "Pünktchen und Anton", "Emil und die Detektive" u.a.; aber Kästner war viel mehr - auch ein begnadeter Lyriker. Marcel Reich - Ranicki brachte es auf den Punkt: "er wurde schnell berühmt und nie ganz erkannt. Ob in Versen oder in Prosa - er drückte sich immer einfach und leicht aus. Also befürchtete man, es sei einfältig und ungewicht. Was er zu sagen hatte, war immer klar. Also vermisste man die Tiefe. Er war witzig. Also nahm man ihn nicht ganz ernst. Er hatte Anmut und Charme. Also hielt man ihn für etwas unseriös. Er war sehr erfolgreich, ja er wurde ... ein typischer Volksschriftsteller. Also misstraute man ihm". Und der Autor James Krüss meinte: "Dieser scheinbare Zyniker besitzt Eigenschaften, die mancher Leser bei ihm nicht vermutet: Redlichkeit, Herzlichkeit, Hilfsbereitschaft ... Kästner liebt die Menschen." Immer wollte Kästner die Weltverbessern. Unnachahmlich brachte er es in dem Zweizeiler auf dem Punkt: "Es gibt nichts Gutes, außer: man tut es."
Ein Teil des Abends ist seiner "Lyrischen Hausapotheke" gewidmet, einem geistigen "Arzneischrank" gegen Weltschmerz, Liebeskummer, Ärger und andere Störungen des seelischen Gleichgewichts.
Einzige bekannte Nebenwirkungen: Einsicht und befreites Lachen (Kästner).