Eintritt: freiwillige Spende
Wolfram Huber bringt am 21. Juli einen weiteren Abend in seinem diesjährigen Lesezyklus zum 1. Weltkrieg. Der Offizier Ludwig Hesshaimer (1872 – 1956) arbeitete als Zeichner und Maler für das Kriegspressequartier, wie auch die Dichter Franz Molnar oder Roda Roda und die Maler Albin Egger-Lienz, Oskar Laske, Luigi Kasimir und andere. Er kam an die verschiedenen Fronten der Monarchie, nach Polen, Russland, auf den Balkan, an die Tiroler Front und nach Italien.
Er war aber auch Zeuge der tragischen Geschehen in Sarajevo, war der letzte k.u.k. Offizier, der in Parade für Franz Ferdinand Spalier gestanden war, und er beschreibt eindringlich die bedrückende Situation von damals.
Später sollte er einmal eine kuriose Situation erleben: Er wurde der äußerste linke Flügelmann der gesamten österreichischen Ostfront. Hesshaimer zeichnete hunderte Blätter an den Fronten, aber auch im Hinterland, von denen sich viele heute in Wien im Heeresgeschichtlichen Museum befinden. Sein Werk „Miniaturen aus der Monarchie“ bietet einen sehr persönlichen und unmittelbaren, wiewohl auch menschlich berührenden Einblick in die damalige Zeit und ihre Atmosphäre, gesehen gleichsam durch ein zweifaches Augenpaar, jenes des Künstlers und jenes des pflichtgetreuen Offiziers.
Ergänzt wird das Programm durch Klaviereinlagen, gespielt von Ralph Petruschka.
Bild: Ludwig Hessheimer, 1914, der Hofzug mit den Leichen des Thronfolgerehepaares verlässt Sarajevo; Bleistiftzeichnung