Erich Fried, der am 6. Mai 1921 als Sohn eines Spediteurs und einer Graphikerin geboren wurde, gilt als einer der politischesten Stimmen der Kriegs- und Nachkriegszeit, sodass er von manchen Kreisen oft als der "Stören-Fried" bezeichnet wurde. Immer aber dienten er und sein Werk dem Gedanken des Friedens und der Menschlichkeit. So unterstützte er auch Gorbatschows Perestroika, die DDR hatte aber schon früher ein Einreiseverbot über ihn verhängt.
Ein großes Publikum erreichte er mit seinen bis heute oft gelesenen Liebesgedichten, von denen mehrere an diesem Abend auf dem Programm stehen, ergänzt durch Werke so unterschiedlicher Zeitgenossen wie H. C. Artmann, Hermann Hesse, Mascha Kaleko, Ingeborg Bachmann, Stefan Zweig; aber auch Erich Kästner und andere kommen zu Wort, sodass ein breites lyrisches Spektrum jener Zeit abgedeckt wird.
Nicht vergessen sollte man aber auch Frieds Leistungen auf dem Gebiet der Übersetzung, wie zum Beispiel von dem Nobelpreisträger Graham Greene. Auch hat er das Werk William Shakespeares nach der wunderbaren romantischen Fassung von Ludwig Tieck in eine zeitgemäße Sprache transformiert.
Erich Fried starb am 22. November 1988 in Baden-Baden. Begraben wurde er in London, wo er seit seiner Emigration im Jahre 1938 gelebt hat.
Ralph Petrudschka wird an diesem Abend wie fast stets bei den Lesungen von Wolfram Huber am Klavier die vorgetragenen Werke musikalisch umrahmen.
Der Eintritt ist frei, um eine Spende wird gebeten. Vergessen Sie bitte nicht auf eines der drei G. Im Saal herrscht keine Maskenpflicht, nur im Gebäude.