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Wenn der Kaiser seine Uniform gegen die Lederhose, "Die Lederne", tauschte und den steifen Hut mit Gamsbart trug, erschien der sonst so unnahbare Monarch geradezu wie ein Bürger des Salzkammergutes.
Die Jagd war Franz Josephs große Leidenschaft. Hirsche, v.a. Gämsen, Auerhähne und gar Wildschweine - die stolze Summe von rund 55.000 Stück Wild - soll der Kaiser im Laufe seines langen Lebens erlegt haben. Mit seinem Sohn, dem Kronprinzen Rudolf, fand er zwar selten Gesprächsthemen, aber für dessen Jagdstrecke interessierte er sich regelmäßig. Nebstbei: Sisi hat ihren Ehemann niemals bei einer Jagd begleitet. Die Jagd war jedoch keine spezifische Leidenschaft Franz Josephs und seiner Familie, sondern damals eine adäquate Freizeitgestaltung des Adels und der Industriellen.
Franz Joseph kaufte etliche Jagdhäuser und ließ auch Jagdschlösser errichten, unter anderem in Eisenerz und Radmer, sowie am Langbathsee und am Offensee. Das bedeutendste Jagdschloss stellt allerdings das als "Schloss Mürzsteg" bezeichnete Gebäude dar.
In Mürzsteg war der Kaiser 1905 das letzte Mal auf einer Jagd. Im Salzkammergut war das Gelände nicht so beschwerlich, die Jagdstände konnten zu Pferd oder mit dem Jagdwagen erreicht werden und Franz Josef jagte hier noch einige Jahre länger.
Im Jahre 1910, zum 80. Geburtstag des Allerhöchsten Jagdherren, sollte der Kaiser besonders geehrt werden: Unter der Leitung von Erzhzg. Franz Salvator, Fürst Johannes Trauttmannsdorf und Graf Ernst Wurmbrand wurde in Ischl ein "außergewöhnliches Denkmal" errichtet. Es ist noch heute eine Attraktion.
Seinen letzten Hirsch erlegte Kaiser Franz Joseph I. am 13. August 1913 in Mitterweißenbach.
Der Vortragende: Mag. Georg Reichlin-Meldegg, geb. 1948 in Bad Ischl, Mtgl. d. NÖ. Landesjagdverbandes, Militärhistoriker, mehrfacher Buchautor, Publizist.
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