Eintritt freiwillige Spende
Die österreichisch-ungarische Nordpolarexpedition 1872 - 74 unter Julius Payer und Karl Weyprecht hatte mit der Entdeckung der von ihnen "Franz Josefs Land" genannten Inselgruppe einen wesentlichen Erfolg bei der Erforschung der europäischen Arktis. Ihre Absicht war nicht die Landnahme oder die Erreichung des Nordpols, sondern vor allem die Erkundung, ob es im Norden einen kürzeren Seeweg von Europa nach Ostasien gäbe, die "Nordostpassage". Die Rückkehr fast der ganzen Mannschaft, die unter unglaublichen Strapazen zwei Polarwinter überlebt hatte, nach Wien war triumphal, doch weitere Aktionen seitens Österreich erfolgten nicht. Die für eine dauernde Besiedlung kaum geeignete Inselgruppe jenseits des 80. Breitengrades wurde in der Folge nur von Walfangschiffern aufgesucht. 1920 von der Sowjetunion in Anspruch genommen, wurden zeitweise Militärstationen dort eingerichtet. Jetzt ist der Archipel, dessen Landkarten noch immer die von Payer und Weyprecht gegebenen österreichischen Bezeichnungen tragen, von Austria Sound bis zu Cap Tegetthoff und "Wiener Neustadt Insel", fallweise für Expeditions-Fahrten mit kleinen Schiffen zugänglich. An einer solchen hat der bekannte "Rot-weiß-rot" Spurensucher Dr. Gerhard Stadler teilgenommen und sich ein Bild von der Gegenwart der Inselwelt des Franz Josefs Land machen können, den Gletschern und Bergen und der Tierwelt mit den Robben, Walen,  Vögeln und Eisbären. Die Erderwärmung ist auch dort eingetreten und reduziert bereits beträchtlich die Überlebensmöglichkeit der Eisbären. Der Klimawandel wird auch die Zukunft der "Semlja Franza-Iossifa" bestimmen, von der nun im Sommer möglichen eisfreien Befahrung der Nordostpassage Europa - Ostasien bis zur Exploration der großen in der Barentsee zwischen Franz Josefs Land und Spitzbergen festgestellten Ölvorkommen.
Es erwartet Sie ein spannender, reich illustrierter  Vortrag von der österreichischen Vergangenheit bis in die mutmaßliche, vom Klimawandel in Mitleidenschaft gezogene Zukunft der europäischen Arktis.