Neben der berühmten Kalßkrippe mit ihren beweglichen Figuren, gilt die diesjährige Krippenausstellung im Museum der Stadt Bad Ischl dem bekannten Schnitzer Karl Gruber aus Wöging bei Hohenzell.  Die Ausstellung zeigt einen umfassenden Querschnitt aus dem Schaffen des Künstlers der den Beinamen "Herrgottschnitzer" wahrlich verdient.
Karl Gruber wurde 1922 in Wöging in der Gemeinde Hohenzell geboren. Schon in der Schule wurde sein Talent zum Schnitzen erkannt und sowohl vom Lehrer Rachbauer als auch vom alten Mesner gefördert.  Ein weiterer Lehrmeister war der Rieder Zeichner und Schnitzer Buchfink.
Für Gruber ist das Schnitzen ein unaufhörlicher Schöpfungsvorgang, völlig Unvorhergesehenes wächst ins Motiv, drängt sich fast aus dem Scheit und wird dankbar dazu genommen. In seinen Krippen und Schnitzereien findet die  Innviertler Landschaft und das Innviertler Leben einen fixen Platz.
Im Laufe der Zeit ändert sich sein Stil, der Blick weitet  sich, der Schnitt wird großzügiger, die Eigenart betonter. Die zaghafte Kleinteiligkeit weicht einer selbstbewussteren Anlage – nur das Bekenntnis zum Einfachen, zum Bäuerlichen ist geblieben.
Besondere Berühmtheit erlangten seinen großen Kirchenkrippen, wie für Hohenzell, Gosau, Freising oder für die Linzer Froschbergkirche. Seine Krippenleuchter bestechen durch Reliefkompositionen mit bezaubernder Vielfalt. Die kleinformatigen Krippen entstehen oft aus Fund- und Versatzstücken wie Brotsimperln, Keramikgefäße, Nähkästchen, Leiterwagerln oder Kastenfenster.
2oo5 erhielt der Künstler die Kulturmedaille des Landes OÖ
"Karl Grubers Weg vom Bauernknecht zum anerkannten Herrgottschnitzer ist geformt von bäuerlicher Umwelt, großer Strenge zu sich und seinem Werk, ist getragen von schlichter, echter Gläubigkeit und Bescheidenheit. … Von seiner Kindheit an gehört aber seine große Liebe der Krippe. Hier wird er zum Schöpfer von unübertrefflichen Kompositionen, die einem einzigen Holzstück abgerungen werden (Dr. Ludwig Pasch)
Kalß Krippe und der Krippenschnitzer Karl Gruber aus dem Innviertel
Ausstellung von 26.11.2010 bis 02.02.2011 im Museum der Stadt Bad Ischl