Günther Schneider-Siemssen zählt zu den bedeutendsten Bühnenbildnern des 20. Jahrhunderts. In der Ausstellung wird er nicht nur als Bühnenbildner präsentiert, sondern auch als Regisseur, Licht-magier und Maler. Darüber hinaus gibt die Ausstellung auch Einblicke in das Leben des Menschen Schneider-Siemssen. Das Spektrum reicht vom persönlichen Briefwechsel, Schmuckstücken, Fotos und Entwürfen bis hin zu großen Auszeichnungen.
Bühnenbild-Modelle, handgemalte Projektionsplatten, sowie Photos mit Kollegen, Dirigenten, Regisseuren und Künstlern verdeutlichen das Schaffen des Künstlers von 1943 bis 2002.
Über Bühnenforschung, Licht und allerlei Wissenswertes zum Bühnenbild informiert die TV-Serie 'Bühnenzauer'.
Kurzbiographie:
- Geb. 1926 in Augsburg
- Studierte Bühnenbild auf der Akademie für bildende Künste an der Hochschule für angewandte Kunst in München
- 1951 Ausstattungschef am Salzburger Landestheater
- Seit 1951 Gestaltung der Produktionen des Salzburger Marionettentheaters
- 1954 - 196o Ausstattungsleiter in Bremen
- Ab 196o unter Karajan in Wien an der Staatsoper
- 1962 bis 1986 Ausstattungsschef der Bundestheater in Wien
- 1965 bis 1990 mit Karajan in Salzburg; Produktion der Oster- und Sommerfestspiele
- 1967 - 1993 Zusammenarbeit mit Otto Schenk (Regisseur) für zahlreiche Inszenierungen an der Metropolitan Opera New York
Zusammenarbeit mit:
Leonard Bernstein, Karl Böhm, Gottfried von Einem, August Everding, Götz Friedrich, Paul Hindemith, Fitz Kortner, Carl Orff, Otto Schenk, Georg Solti, Sir Peter Ustinov, etc.
Schneider-Siemssen entwickelte einen symbolischen Stil, mittels handgemalter Projektionen und raffinierten Spezialeffekten. Beides führte zu einer wesentlichen Veränderung im Bereich Bühnenbild. 'Die Bühne als kosmischer Raum' ist seine Bühnenphilosophie, die sich in seinen Werken wiederspiegelt.
1983 gelang ihm erstmals als Erfinder der Bühnenholographie im Salzburger Marionettentheaer die Durchführung dreidimensionaler Lichtbilder auf der Bühne. 'Das Malen mit Licht' ist sein Credo. Unter diesem Motto leitete er von 1967 - 1994 die Bühnenbild-Klasse an der internationalen Sommerakademie in Salzburg.
Er nutzte neue Forschungsmöglichkeiten und entwickelte deutlich die Beuleuchtungstechnik der Bühne mit. Neben seiner Tätigkeit als Bühnenbildner führte er auch selbst Regie und gestaltete sogenannte Lichtfeste (Verzauberung der Außenfassade von Gebäuden mittels Großbildprojektionen).
Karajan auf die Frage eines Journalisten, warum er nur mit Schneider-Siemssen arbeitet: 'Wenn bei uns der Vorhang aufgeht, hören Sie nicht nur die Musik, sondern Sie sehen sie auch'.