Neben der traditionellen Kalß-Krippe mit ihren über 3oo zum Teil beweglichen Figuren zeigt das Museum heuer die Auseinandersetzung zweier Künstlerinnen aus Oberösterreich mit dem Thema Weihnachten und Krippe. Die Ausstellung wird somit, wie es Lies Heilmann ausdrückt, zum Besinnwürdigen Kontrastprogramm.
Marlene Schröder zeigt Krippen aus Glas und Keramik und zeigt die sehr reduzierte Art und Weise ihrer Auffassung des Themas. Sie bezeichnet ihre Krippen als Familienkrippen und illustriert damit die Dreiheit der Beziehung zwischen Eltern und Kind, der Familie in ihrer Grundform. Der Gedanke der Reduktion bedeutet für sie den Widerspruch gegen die aktuelle Form des Weihnachtsfestes, mit der den Sinn verdeckenden ausufernden Kommerzialisierung.
Mit den Materialien Feinsteinzeug in klarer Linienführung und Schmelzglas versucht sie den ursprünglichen Sinn der Krippendarstellung in den Vordergrund zu rücken.
Lies Heilmann beteiligt sich an dieser Ausstellung mit Sinnwürdiger Graphik zur Weihnachtszeit. Sie äußert sich in ihren Werken weihnachts-kritisch und es ist dem Betrachter überlassen ob sie ein Gegner oder Befürworter des Weihnachtsfestes ist. Sie stellt das Zwiegespaltensein zwischen Reizüberflutung und kitschig-wärmendem Weihnachtsidyll in Frage.
Die Künstlerin ist immer auf dem Weg, kein Verharren, kein Kopieren, eher ein Verändern, Entfremden, auch ein neues Suchen, ein Wiederfinden, alles wird auf den Kopf gestellt, sozusagen, wie oft zu Weihnachten, ein heiteres familiäres Zerfledern und ein Wieder-auf-den-Nenner-bringen und wenn’s geht, vielleicht ein neues Weihnachten.