Tonia Kos, geboren 1942, ist den Ideen des Informell verpflichtet. Ihren Hang zum Skulpturalen setzt sie auf der Leinwand fort, wo häufig Sandspuren einen reliefartigen Untergrund bilden. So verbindet Kos in ihren Arbeiten poetische Ansätze mit einem pastosen, haptischen Farbauftrag. Die Titel ihrer Arbeiten sprechen für sich, z.B. 'Fliehende Berührung' oder 'Blaue Wandlungsphase'. Das Zufällige der Berührung und Wandlung wird hier thematisiert, wobei das Kompositionsprinzip von Kos nichts dem Zufall überlässt und nur dadurch dem Betrachter das unmittelbare Gefühl des Zufälligen vermittelt wird. 'Die Welt ist alles was der Fall ist.' Mit diesem Satz begann Ludwig Wittgenstein seinen tractatus logico philosophicus. Analog dazu kann man über die Arbeiten von Kos sagen: 'Die Kunst ist alles, was den Zufall kontrolliert.'
Diese Einzelpräsentation ist eine Ergänzung zur Ausstellung 'Genesis 2000 – Schöpfungsgeschichte und Menschheitsgeschicht aus Sicht der Künstler', bei der auch Tonja Kos beteiligt ist. (Genesis 37; Tonia Kos (Deutschland/Österreich; Josephs Träume - Neid seiner Brüder)