In Memoriam Gerhard Maresch (17.8.1939 - 1.1.2000)
Wieder setzt das Museum der Stadt Bad Ischl einen kräftigen Akzent mit der Ausstellung von Werken eines einheimischen Künstlers.
Die Retrospektive zeigt einen vielseitigen Künstler, der den Großteil seines Lebens im benachbarten Bad Goisern verbracht hat. Vielen wird er noch in Erinnerung geblieben sein durch seine feinfühlige Art, die im Wesentlichen in seinen Werken zum Ausdruck kommt.
Gerhard Maresch war der Sohn des Goiserer Gemeindearztes und hinterließ ein imponierendes Œuvre; aus diesem wird eine kleine, aber repräsentative Auswahl von ca. 30 Bildern (fast ausschließlich Aquarelle) und von rund 15 keramischen Arbeiten gezeigt.
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog mit Biographie, kunsthistorischer Einführung und ganzseitigen Farbabbildungen. Die Aquarelle stellen Landschaften, Reiseeindrücke, Veduten und Stilleben dar. Maresch war dabei bemüht, modische Abhängigkeit zu vermeiden und zum Wesenskern seiner Themen vorzudringen.
Als Doppelbegabung schuf Maresch auch Keramiken - plastische Objekte, Vasen, Flaschen und Schalen - von hoher Qualität, die sich an internationalen Maßstäben messen lassen. Obwohl sich der allseitig gebildete und in außereuropäischen Kulturen bewanderte Maresch immer liebevoll, auch als Sammler, mit der Volkskunde unseres Landes beschäftigt hat, sind seine künstlerischen Arbeiten durchaus "städtisch" und frei von Folklore.
Verkäufe sind nach Vereinbarung möglich.
Kurzbiografie
Gerhard Maresch (*17. 10. 1939 in Bad Ischl, ✝ 1.1.2000 in Bad Goisern)
Gerhard Maresch wuchs in Bad Goisern als Sohn des Gemeindearztes Wilhelm Maresch und dessen Frau Hedwig auf. Seine Schulbildung erhielt er in Gmunden und Bad Ischl, danach Studium der Geschichte und Germanistik in Wien. Nach einer Ausbildung zum Volksschul- und Hauptschullehrer (Deutsch, Geschichte, Bildnerische Erziehung) kehrte er 1965 ins Salzkammergut zurück. Später Heirat mit Gertraud Atzmanstorfer und 1979 Geburt des gemeinsamen Sohnes Gabriel.
Maresch setzte sich zunächst intensiv mit asiatischer Kunst und heimischer Volkskunst auseinander. Nach dem Erlernen der Fayencemalerei und ersten keramischen Grundbegriffen bei Franz Kislinger beschäftigte er sich mit dem Gestalten keramischer Gefäße auf der Scheibe, zunächst Irdenware, dann ausschließlich Steinzeug.
Nach seiner frühen Versetzung in den Ruhestand 1984 zog sich Gerhard Maresch immer mehr in sein Goiserer Bauernhaus im Ortsteil Riedln zurück, das er mit Wand und Deckenmalereien, Masken und Skulpturen zum Gesamtkunstwerk umgebaut hatte. Dort studierte er das Werk österreichischer Künstler (Thöny, Pauser, Salzmann) und wandte sich dem Aquarellieren zu. In seinem letzten Lebensjahrzehnt, das vielleicht sein produktivstes war, brachte es Gerhard Maresch in dieser Technik zur Meisterschaft. Er erschuf hunderte Werke, viele davon sind leider zerstört, weil Sie seinen hohen Ansprüchen nicht genügten.Â