So sehr wir uns freuen, wieder Gäste im Museum begrüßen zu dürfen, müssen wir trotzdem bitten, folgende Bestimmungen zu beachten:
Tragen einer FFP 2 Maske
Abstand halten
Desinfizieren
Wegweiser im Museum einhalten
Keine Gruppen
Bad Ischl ist und war Heimat vieler Künstler. Einige dieser herausragenden Persönlichkeiten wurden im Laufe der Jahre bereits in Sonderausstellungen im Museum der Stadt Bad Ischl gewürdigt. Nun hat sich das Museum das Ziel gesetzt, Künstler zu präsentieren, die nicht unbedingt mehr im Gedächtnis sind, aber dennoch viel für Bad Ischl geschaffen haben.
Dazu gehören Nora Scholly, Roland Förster, Albert Sallak, Eduard Frohwent, Hans Löschenberger, Franz Kieslinger, Alois Steinkogler, Gerda Reitsamer und Franz Leithner. Mit diesen Künstlern, bzw. ihren Werken, gibt es ein Wiedersehen in dieser heurigen Sonderausstellung. Hoffentlich werden dabei so manche Erinnerungen wach.
Geöffnet
Mittwoch 14 - 19 Uhr
Donnerstag bis Sonntag 10 - 17 Uhr
Eduard Frohwent
22.08.1899 - 05.10.1984
Professor
Akademischer Maler
Restaurator und Graphiker
Staatliche Kunstakademie in Leipzig
Meisterklasse bei Prof. Tiemann in Wien, sowie den Professoren Kolb und Heraux
Studien am Kunstwiss. Inst. der Univ. Zürich und dem Münchner Dörner-Institut
Franz Kieslinger
03.11.1904 - 20.11.1998
Keramikmeister und Töpfer
Akademie bei Prof. Franz Schleiß
Kunstschule in München
Hans Löschenberger
08.08.1911 - 19.06.1998
Hauptschullehrer
Gastschüler der Holzfachschule Hallstatt
Unterricht in Malen, Modellieren und Schnitzen bei Dir.Prof.Josef Paffenbichler und Prof. Wilhelm Stückl, Wels
Albert Sallak
12.04.1883 - 26.10.1974
Professor
Gymnasiallehrer
Roland Förster
Unterrichtete an der damaligen Knabenhauptschule von 1965 bis 1966, noch unter Direktor Tumfarth; seine Fächer: Geographie, Deutsch, Geschichte, Zeichnen
Franz Leithner (1849 - 1930)
Bürgermeistger von 1905 bis 1919; Direktor der Sparkasse und Kurator der Wirerschen Badestiftung; gehörte 37 Jahre dem Gemeinderat an. In die Zeit seiner Amtstätigkeit fallen unter anderem der Bau des Kaiserin-Elisabeth-Krankenhauses, des Bürgerschulgebäudes in der Kaiser-Franz-Josef-Straße und das Sarsteiner Stiftungshauses.
Nora Scholly (01.04.1905 - 21.10.1965)
Nora Scholly wurde 1905 in Pressburg geboren, das damals zur Ungarischen Reichshälfte der Doppelmonarchie Österreich-Ungarn gehörte. Sie entstammte einer alten österreichischen Offiziersfamilie. Im Jahr 1920 übersiedelte die Familie (Vater Major Hans Scholly, Mutter Emmy, Schwester Edith und die 15-jährige Nora) nach Bad Ischl. Nach Absolvierung der Pflichtschule absolvierte Nora die Wiener Frauenakademie und die Graphische Versuchsanstalt Wien. In Bad Ischl im Gästehaus der Kaiservilla nahm sie eine Wohnung und begann dort als freischaffende Künstlerin zu arbeiten.[1Später war Scholly beim Verlag ars sacra (Jos. Müller) in München beschäftigt. Bei diesem Verlag legte sie ab 1939 auch ihre ersten Kinderbücher auf. Nach dem Zweiten Weltkrieg kam sie nach Bad Ischl zurück. Im Jahr 1948 eröffnete sie am Kreuzplatz ihr Buch- und Kunstgeschäft. In weiterer Folge gründete sie den Scholly-Verlag. 1955 erfolgte die Übersiedlung in die Kaiser-Franz-Josef-Straße, das Geschäftslokal lag neben der Stadtpfarrkirche Bad Ischl.
Am 21. Oktober 1965 verstarb sie auf dem Weg zur Arbeit an einem Schlaganfall. Ihr Grab befindet sich auf dem Friedhof Bad Ischl.
Autorin und Malerin
Nora Scholly schrieb ab Ende der 1930er bis in die 1960er Jahre insgesamt 16 Kinderbücher. Auf Grund ihrer Ausbildung als akademische Malerin wurden die Bücher auch von ihr selbst illustriert. In ihren Büchern versah sie oft Tiere, Bäume und Blumen mit einem menschlichen Antlitz. Scholly versuchte auf diese Weise den Kindern die Einheit von Mensch und Natur näherzubringen.
Ihr größter literarischer Erfolg war mit 30.000 verkauften Exemplaren das 1954 veröffentlichte Buch Herzschlag kleiner Dinge. Den Reinerlös spendete sie für die Errichtung der Pfarrkirche Pfandl. Ihre Bücher wurden zu Lebzeiten vorwiegend im Scholly-Verlag Bad Ischl und im Verlag ars sacra (Jos. Müller) in München veröffentlicht.
Ein weiterer Schwerpunkt war die sakralen Kunst. Sie gestaltet 1948 in der Pfarrkirche St. Thomas bei Waizenkirchen das Altarbild der damals neu angebauten Josefikapelle. Weitere Altarbilder schuf sie in der Marienkirche Untergeng und in der Pfarrkirche Losenstein. Die Fahne der Pfarrkirche Bad Ischl, als Motiv die Schutzmantel-Madonna, ist ebenso von ihr.
Alois Steinkogler (1867 - 1929)
Aus Hinterstein, Bad Ischl
Haus Nr. 13
Hatte seit Geburt keine Arme (kein linker Arm, rechter Arm nur ein Stummel); er entwickelte mit seinen Füßen ungeahnte Fähigkeiten; von anfang an war Zeichnen seine Lieblingsbeschäftigung;
In Wien wurde er zum Fußmaler ausgebildet; er war als "Fußkünstler" weit über die Grenzen seiner Heimat hinaus bekannt.
Am 1.4.1929 wird er beim Überqueren einer Straße in Nürnberg niedergefahren und verstirbt am 19. April (im 62. Lebensjahre) im Krankenhaus;
Sein Leichnam wird nach Linz überführt und bestattet.