Des Kaisers Reiterei - zum 190 Geburtstag von Kaiser Franz Josef
Die Reitkunst war seit den Tagen der klassischen Griechen das sichtbare Symbol des Adels oder einer ritterlichen Gesinnung in allen europäischen Heeren. War ein Pferd im Friedensalltag ein Transportmittel, Sportgerät oder sogar lästiger Ausrüstungsgegenstand, so wurde es im Kriegsfall zum echten Kameraden, manchmal auch zum Lebensretter. Die Kavallerie war die Königin der Waffengattungen und der eleganteste Truppenkörper Europas. Doch ihre Geschichte war eine höchst wechselvolle - zwischen Triumph und Niederlage.
Ein gutes Pferd zu besitzen, gut beritten zu sein, war eine moralische Pflicht für jeden Offizier und ein Kriterium der dienstlichen Beurteilung seiner Laufbahn. Der Kavallerieoffizier war der späte Vertreter des ritterlichen Ideals, die Verkörperung des adeligen Kämpfers schlechthin, aber nicht nur Vasall oder Verteidiger des Herrschers, nein, er war auch dessen Kamerad. Das ritterliche Standesbewusstsein gehörte zum Selbstverständnis der österreichischen Kavallerie, die Reitergeist und Ritterlichkeit als höchste Ideale ansah. Das mochte sich in der besonderen Präzision beim Manöver zeigen, im Mut bei der Attacke auf Tod oder Leben oder in herausragenden reitsportlichen Leistungen.
Die Sonderausstellung "Des Kaisers Reiterei" 2020 zeigt den Reitergeist, die eleganten Uniformen, die weitläufigen Gestüte und die Kampfweise der "berittenen Waffen" der Doppelmonarchie Österreich-Ungarn.
In Zusammenarbeit mit dem Dokumentationszentrum für altösterreichische Pferderassen (www.pferde-altoesterreich.at)